Auslandsdienst
Die Malteser im Erzbistum Köln haben in den letzten Jahren Projekte in den Ländern Mittel- und Osteuropas sowie im Südsudan realisiert und dies mit zunehmender Zielsetzung der "Hilfe zur Selbsthilfe" durch Ausbildung und Qualifizierung und abnehmend durch eine reine Materialhilfe.
Kulturelle Nähe und logistische Möglichkeiten haben dazu beigetragen, dass die Auslandsarbeit seit der Öffnung Osteuropas von einer stark gestiegenen Zahl von aktiven Gliederungen und ihren Helfern getragen wird und dass sich die Malteser nicht nur finanziell und materiell, sondern auch mit großem personellen Einsatz stark im Ausland engagiert haben.
Zu den wesentlichen Aufgaben des Diözesan-Auslandsdienstes zählen unter anderem:
• Wiederaufbau und Strukturhilfemaßnahmen in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern
• Entwicklung und Realisierung von Konzepten von Nothilfe über Rehabilitierung zur Entwicklungszusammenarbeit
• Etablieren von Basisgesundheitsdiensten in Mittel und Osteuropa, insbesondere seitens der Diözese Köln in Albanien
• Entwicklung von Sozialprogrammen zur Unterstützung der Armen und Benachteiligten
• Hilfe zur Selbsthilfe im Rahmen projektorientierter Arbeit, also Schulungen und Qualifikation von einheimischen Helfern
Parallel zum ehrenamtlich geprägten Auslandsdienst ist „Malteser International“, das humanitäre Hilfswerk des Malteserordens, in zahlreichen Ländern aktiv.
Ansprechpartner

Matthias Heiden
Leiter Auslandsdienst
Tel. 0228 96992 60
Fax 0228 96992 55
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Albanienhilfe
Die im Jahre 1995 als lokal wirkende Tochtergesellschaft der Malteser in der Diözese Köln gegründete Partnerorganisation „Organizata Shqiptare e Urdhrit të Maltës“ wurde in 2005 als eigenständige albanische Hilfsorganisation anerkannt und führt mit finanzieller und beratender Unterstützung durch die Malteser in der Diözese Köln vor allem in der Region um Shkodra, einer 300.000 Einwohner Stadt in Nordalbanien und dem Hauptsitz der albanischen Malteser, die folgenden Schwerpunktaktivitäten durch:
In Teilen der Bergregion "Malesi e Madre" werden Patienten aufgrund der fehlenden medizinischen Versorgung der Bevölkerung durch Ärzte der albanischen Malteser regelmäßig besucht. Neben der medizinischen Hilfe liegt ein weiterer Schwerpunkt in der Beratung zu möglichen staatlichen Hilfen und in der Gesundheitsvorsorge, es werden kostenlos notwendige Medikamente ausgegeben. Eine ambulante Versorgung ist seit 2012 auch in der Dienststelle der albanischen Malteser möglich, die Mehrzahl der Patienten stammt hier aus der ebenfalls von den albanischen Malteser versorgten Roma Gemeinschaft in der Stadt Shkodra.
Im Jahr 2000 starteten die albanischen Malteser das Projekt zur Integration von Roma in den Städten Shkodra und Lezha. Soziale und medizinische Themen bilden den Schwerpunkt der Arbeit vor Ort. Bildungsmaßnahmen aber auch Ferienfreizeiten und Ausflüge, dazu hygienische Fortbildungen und ärztliche Besuche mit Therapie, Laboranalysen und Facharztbehandlungen und den notwendigen Transporten in Krankenhäuser werden kostenfrei von den albanischen Maltesern für die betroffene Bevölkerungsgruppe zur Verfügung gestellt.
Seit dem Jahre 2010 betreiben die albanischen Malteser einen Kindergarten für bedürftige Familien, die sich aus wirtschaftlichen Gründen einen der teuren privaten oder staatlichen Kindergärten nicht leisten können. Zwei gut ausgebildete Pädagogen und eine Assistentin betreuen die beiden Gruppen mit Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren.
Im Jahre 2007 begann Malteser Albanien nach Genehmigung durch das Bildungsministerium die Umsetzung des Schulsanitätsprojektes "Erste-Hilfe in Schulen" mit den Schülern der Mittel- und Oberschulen in Shkodra und Lezha. Reguläre Erste-Hilfe Kurse finden bereits seit 1997 statt.
Seit 2007 engagieren sich jede Woche ehrenamtliche Helfer der albanischen Malteser für behinderte Kinder in einem katholischen Fürsorgeheim in Shkodra, bieten ihnen Zuwendung und unterstützen die Schwestern in der Zubereitung von Mahlzeiten, beim Füttern der schwerstbehinderten Kinder, begleiten sie während ihrer freien Zeit und organisieren Wanderungen und Ausflüge. Die albanischen Malteser sind ebenfalls im regionalen Behindertenzentrum tätig. In einem im Jahr 2012 gegründeten staatlichen Behinderteninformationszentrum für Menschen mit physischen und psychischen Erkrankungen wirken die albanischen Malteser ebenfalls mit, zudem organisieren sie die Versorgung von autistischen Kindern mit fachlicher und logopädischer Hilfe.
Schon seit 1999 verfügen die albanischen Malteser über eine trainierte Katastrophenschutzeinheit, die Mitglied in der Zivilschutzkommission der Region Shkodra ist. Ärzte der albanischen Malteser sind in den betroffenen Region in die staatlichen Hilfsmaßnahmen eingebunden.
Seit dem Jahr 2000 organisiert Malteser Albanien einmal im Jahr ein Sommerzeltlager für Kinder aus Roma Familien und bedürftigen Kindern aus der nördlichen Bergregion. Ziel ist es, neben verschiedenen pädagogischen Maßnahmen, den Kindern eine Ferienzeit zu ermöglichen, die sich die Familien sonst nicht leisten könnten.
In Zusammenarbeit mit den Missionarinnen der Nächstenliebe von Mutter Theresa haben die albanischen Malteser auch 2012 verschieden Aktivitäten mit älteren bedürftigen Menschen durchgeführt. Transport und Betreuung älterer Menschen bei kirchlichen Festivitäten durch ehrenamtliche Helfer der albanischen Malteser bilden den Schwerpunkt dieser Hilfe, ein besonderer Höhepunkt war die von den albanischen Malteser organisierte Pilgerfahrt zur Wallfahrtskirche "Saint Anthony" in Lac. Im jedem Jahr ist der "Tag der Kranken" am 11. Februar ein mit Hilfe der albanischen Malteser realisiertes Event, bei dem die Malteser die kranken und alten Menschen transportierten und betreuten.
Zudem wird jedes Jahr in der Fastenzeit gemeinsam mit der Jugendgruppe der Kirchengemeinde Shkodra die Begehung des Kreuzweges in der Nähe von Shkodra organisiert. Malteser begleiten die Betenden und stehen mit einer Erste-Hilfe Station den bis zu 2000 Gläubigen zur Seite.
Seit 2007 stellen die albanischen Malteser eine Sanitätsgruppe für Erste-Hilfe Maßnahmen bei Fußballspielen in Shkodra zur Verfügung. Die hochqualifizierten Ersthelfer kamen z.B. in der Saison 2012 insgesamt 42mal zum Einsatz. Auch bei offiziellen Feierlichkeiten stellen die Malteser Helfer und wie beim offiziellen Jahrestages der Gründung eines unabhängigen Albaniens werden neben der Ersten Hilfe kostenlose präventive Gesundheitschecks wie Blutdruckmessen und Zuckertests angeboten.
Nach einer Vereinbarung zwischen dem Malteser Orden und dem "IAEA-Programm of Action for Cancer Therapy (PACT)" arbeiten die Malteser Albanien und die regionalen Gesundheitsbehörden seit 2012 gemeinsam für mehr Aufklärung, die Erkennung und Vorsorge von Krebs. In Zusammenarbeit mit dem Onkologie Service der staatlichen Gesundheitsbehörden wurden Informationsmaterialien für Gesundheitszentren erstellt und Trainings in entlegenen Gebieten für das medizinische Personal, Ärzte und Krankenschwestern in Bezug auf die Diagnose von Brustkrebs durchgeführt.
Link zur albanischen Partnerorganisation "Organizata Shqiptare e Urdhrit të Maltës" mit aktuellen Informationen: www.malteser.al [...]
Südsudanhilfe
Als weltweit erstes Werk des Malteserordens und deutschlandweit erste Diözese sind die Malteser in der Erzdiözese Köln mit Malteser International eine Projektpartnerschaft für den Südsudan eingegangen.
Das Projekt "Gemeinsam helfen im Südsudan" besteht in der gemeinsamen Betreuung eines Gesundheitsprojektes im Südsudan. Das Programm umfasst in erster Linie die Bekämpfung von Tuberkulose, HIV/AIDS und Lepra und unterstützt den Ausbau lokaler medizinischer Strukturen. Parallel bilden die Malteser im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe in der Laborschule in der Stadt Rumbek Laborassistenten aus, um mit geschultem einheimischem Personal die Qualität der Untersuchungen zu verbessern.
Die Arbeit in den Gesundheitszentren und die medizinische Feldarbeit dienen auch der Identifizierung von Krankheitsfällen, um frühzeitig Massenerkrankungen bekämpfen zu können. In der Ali Archangelo Klinik in Rumbek werden Kinder gegen Polio, Diphtherie und Tetanus geimpft. Jährlich erhalten mehr als 7.500 Kinder einen Impfschutz; über 35.000 Menschen werden ambulant behandelt.
Malteser International betreut und dokumentiert alle Projektmaßnahmen. Die Stadt- und Ortsgliederungen in der Erzdiözese können diese Informationen mit Unterstützung der Diözesangeschäftsstelle für ihre Öffentlichkeitsarbeit nutzen und so weitere Förderer für den Südsudan und die eigene Arbeit in der Gliederung gewinnen.