4488 Notrufe seit Heiligabend, aber nur 392 Notfälle

Eine älteres Dame sitzt am Boden, angelehnt an ein Sofa. Sie trägt ein Armband der Malteser mit rotem Knopf, den sie drückt, um sich Hilfe zu holen.
Hilfe auf Knopfdruck: Ein Sturz, ein plötzlicher Schwächeanfall oder Schlimmeres – mit dem Alter steigt die Sorge vor den kleinen oder großen Notfällen im Alltag. Der Malteser Hausnotruf ist per Knopfdruck rund um die Uhr erreichbar und hilft, wenn es darauf ankommt.(Foto: Malteser)

Zwischen Heiligabend und dem 2. Januar gab es beim Malteser Hausnotruf in Nordrhein-Westfalen 4.488 Mal Alarm. Der Rettungswagen rückte insgesamt 392 Mal aus. Mehr als die Hälfte der Alarme waren ein Signal der Einsamkeit.

In rund 1.800 Fällen kümmerte sich ein Malteser vom Hintergrunddienst oder ein vom Hilfsdienst benachrichtigter Nachbar, Verwandter oder der Hausarzt um den meist älteren Menschen.

Aber bei über 2.500 Alarmauslösungen, d. h. bei über der Hälfte, war keinerlei Hilfeleistung erforderlich. Die Malteser telefonierten mit den Seniorinnen und Senioren. Bei diesen Gesprächen stellte sich heraus, es gab besonders viele soziale Hilferufe. Das sind Alarme, die Menschen aus Einsamkeit ausgelöst haben, um einfach mal wieder mit jemandem zu sprechen. Zwischen dem 27. und 30. Dezember lag deren Zahl mit durchschnittlich 190 Alarmen pro Tag vier Mal so hoch wie an den übrigen fünf Tagen.

Ruth Horn-Busch, Leiterin Hausnotruf der Malteser in Nordrhein-Westfalen: „Wir betreuen in Nordrhein-Westfalen rund 40.000 Hausnotrufkunden und beobachten besorgt, wie viele ältere Menschen schon unter Einsamkeit leiden. Das ist ein ernstes gesellschaftliches Problem. Die Menschen werden immer älter, und wir stellen fest, dass es nicht mehr die klassische Großfamilie gibt, die füreinander sorgt.“ Um die Einsamkeit der Senioren zu lindern, haben die Malteser, unabhängig vom Hausnotruf, an zahlreichen Standorten in NRW ehrenamtlich getragene Dienste eingerichtet. Ein Projekt in Kooperation mit dem Bundesfamilienministerium.

Die meisten Menschen in Deutschland sind davon überzeugt, dass die Einsamkeit hierzulande noch zunehmen werde. Das ergab der vierte Malteser Ehrenamtsmonitor auf Grundlage einer repräsentativen YouGov-Umfrage vom Ende letzten Jahres. Die Ergebnisse decken sich mit den Erfahrungen der Malteser beim Hausnotruf, beim Menüservice und aus der langjährigen Begleitung von Menschen, die von sozialer Isolation und Einsamkeit betroffen sind.

Weitere Informationen zum Hausnotruf, dem Ehrenamtsmonitor und den Malteser Projekten gegen Einsamkeit:

www.malteser.de/hausnotruf 
www.malteser.de/miteinander-fuereinander 
Malteser Ehrenamtsmonitor: Deutsche rechnen mit mehr Armut und Einsamkeit
 


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