Projekt „So macht Lernen Spaß" unterstützt Familien in Wuppertal

„So macht Lernen Spaß“: Zwei Wochen lang konnten die Kinder mit ihren ganz persönlichen ehrenamtlichen Lernpaten...
Wissenslücken aufarbeiten...
...spielen
... und experimentieren. Fotos: Malteser Wuppertal

Wuppertal, 17. Juli 2020. Wie soll es Eltern gelingen ihre Kinder im Homeschooling zu begleiten, wenn sie selbst die deutsche Sprache nicht beherrschen? Wie kann ein Kind in Ruhe lernen, wenn es sich sein Zimmer mit drei Geschwistern teilt und über keinen Platz in der Wohnung verfügt, an dem es ungestört ist? Notwendige Geräte, wie ein PC oder ein Drucker fehlen in vielen Haushalten, genauso wie Bücher und Lernmaterialien. Diese Kinder konnten die Zeit zuhause nicht nutzen, um Lernstoff aufzuarbeiten. Wissenslücken entstanden, Deutschkenntnisse gingen verloren und Eltern waren mit ihrer Rolle als „Hilfslehrer“ vollkommen überfordert.

Um hier zu unterstützen hat der Integrationsdienst der Wuppertaler Malteser in Kooperation mit dem SkF Bergisch Land und dem CVJM Heckinghausen das Projekt „So macht Lernen Spaß“ ins Leben gerufen. Zwei Wochen konnten 14 Kinder – von der Grundschule ausgewählt – mit ihren ganz persönlichen ehrenamtlichen Lernpaten Wissenslücken aufarbeiten, spielen und experimentieren. Ihnen stand das CVJM Jugendhaus in Heckinghausen zur Verfügung, so dass Hygienevorschriften gut umgesetzt werden konnten. 

Aufgeteilt in zwei Gruppen mit jeweils 7 Kindern konnten während der zweistündigen „Lernphase“ Wochenpläne der Grundschule aufgearbeitet und Wissenslücken geschlossen werden. Ehrenamtliche erklärten spielerisch Sachverhalte, lasen vor und übten geduldig das kleine Einmaleins. Die zweite Gruppe nutzte die gleiche Zeit, um zu spielen, zu experimentieren und zu basteln. Danach wechselten die Gruppen. Lernpaten waren vor allem junge Menschen, die ihr Auslandsjahr beenden mussten und sich nun hier begeistert einsetzen. Die gemeinsame Zeit war für alle Beteiligten so toll, dass alle weiter machen möchten. Deshalb läuft das Projekt in der verbleibenden Ferienzeit weiter, jedoch reduziert auf einen Tag in der Woche. 

Um die Eltern mit den nötigen Hilfsmitteln wie Computer, Laptop und Drucker auszustatten, wurde ein Spendenaufruf gestartet. Mehr als 80 gebrauchte Geräte konnten von Firmen zur Verfügung gestellt werden. Neue Nachbarn, die in ihrer Heimat eine Ausbildung im IT-Bereich absolviert haben, arbeiten die Geräte auf und rüsten sie mit Lernspielen aus. Familien erhalten nicht nur ein kostenloses Gerät, sondern auch einen ganz persönlichen IT-Experten, der sie im Gebrauch berät und unterstützt.

„Besondere Zeiten sind immer auch besondere Herausforderungen. Wenn Menschen sich ihnen gemeinsam stellen, können sie aber auch besondere Chancen sein. Wir freuen uns, dass dies durch den Malteser Integrationsdienst und unsere Kooperationspartner gelungen ist!“, so Dorothee van der Borre, Ehrenamtskoordinatorin des Integrationsdienstes in Wuppertal.


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