Welthospiztag, 14. Oktober: Kranken und trauernden Menschen Lebensqualität geben

Gesprächssituation in der Hospizarbeit
Gesprächssituation in der Hospizarbeit. Foto: Ruprecht Stempell/Malteser

„In existenziellen Krisen am Lebensende können wir heute schon dem Einzelnen wie auch den Angehörigen fachkompetent beistehen“, sagt Anke Bidner, Leiterin der Malteser Kinder, Jugend und Erwachsenen Hospiz und Trauer Dienste Oberberg. Der ambulante Hospizdienst mit qualifizierten ehrenamtlichen und hauptamtlichen Kräften steht dafür kostenfrei bereit. „Immer wieder gelingt es, die schwierigen Situationen bei schwerer Krankheit oder nach dem Tod eines nahestehenden Menschen gut zu unterstützen. Wir hören zu und weichen Ängsten nicht aus. Wir suchen gemeinsam mit ihnen nach Lösungen“, erklärt Bidner und ergänzt: „Kranke Menschen schöpfen zudem mitunter wieder Lebensmut durch eine gute Palliativversorgung, die vor allem die Symptome der Krankheit kontrolliert und Schmerzen lindert sowie auch durch die ihnen zugewandten Hospizbegleitenden, die soziale und seelische Bedürfnisse aufgreifen.“ 

„Hospiz lässt mich noch einmal!“ 

Der Welthospiztag steht dieses Jahr unter dem Motto „Hospiz lässt mich noch einmal!“ Der Tag wirbt dafür, wichtige und schöne Dinge im Leben bewusst zu suchen, gerade auch weil es vielleicht die letzten Male sind: wie zum Beispiel das Gespräch mit einem Familienmitglied, eine kleine gemeinsame Aktion oder der Besuch eines geliebten Platzes. Die Hospizarbeit kann mit vielen konkreten Hilfestellungen dazu beitragen. „So sind wir mit den von uns betreuten Menschen auch schon ans Meer gefahren, um noch einmal den Sand und die Gischt an den Füßen zu spüren. Meist sind es aber die kleinen Dinge: Noch einmal ans Grab der Ehefrau, noch einmal ins eigene Haus, noch einmal auf den Weihnachtsmarkt und Eierpunsch trinken oder zum Lieblingsitaliener, um das eigene Leibgericht noch einmal zu riechen, weil die erkrankte Person es leider nicht mehr essen kann,“ beschreibt Bidner eindrücklich. 

Über meine Trauer sprechen – auch online

Für Trauernde, die einen nahestehenden Menschen verloren haben, bieten die Malteser persönliche Gespräche mit Trauerbegleitenden sowie gemeinsame Aktionen mit anderen Trauernden an. Das TrauerZentrumOberberg lädt so zum Beispiel regelmäßig zu Spaziergängen oder auch Radtouren für Trauernde auf dem Wald- und Naturlehrpfad in Wiehl ein. Im Trauer Café in Zusammenarbeit mit der Oase Wiehl besteht eine weitere Möglichkeit sich in einem geschützten Rahmen mit anderen Trauernden und Trauerbegleitenden auszutauschen. Zudem gibt es verschiedene Trauerangebote für Kinder zum Beispiel im Rahmen von Gruppenangeboten, wo sie die Möglichkeit haben, sich auszutauschen, zu spielen, zu basteln und unter Anleitung von qualifizierten Kinder-Trauer-Begleitenden Ausdrucksmöglichkeiten für ihre Trauer zu finden. Alle Angebote werden von speziell ausgebildeten Ehrenamtlichen begleitet. Die Trauerbegleiterinnen und -begleiter sowie Beraterinnen und -berater sind fachlich qualifiziert durch Seminare, Fortbildungen und Schulungen und unterliegen der Schweigepflicht. Die Angebote sind kostenlos.

Auch online und anonym können sich Menschen nach einer Verlusterfahrung an die Malteser wenden. Unter www.via-trauerbegleitung.de finden sich zahlreiche Informationen zum Thema sowie eine individuelle und vertrauliche Trauerberatung per E-Mail.

Weiterführende Informationen und Kontakt zu den verschiedenen Angeboten finden Sie hier:

Zu den Seiten der Hospizdienste und Trauerangebote im Oberbergische Kreis

Zu den Seiten des Malteser Hospizdienst "sinnan" in Köln 


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